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  1. Vorsicht Glas! #1 2010.11.20
Vorsicht Glas! #1JOURNAL


Neue Impulse für Glasmalerei

In der Ausstellung „Vorsicht Glas!" in der Galerie Geyling in Wien werden Glasobjekte von jungen StudentInnen der Universität für angewandte Kunst, Wien, vorgestellt.


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Zeitgenössische Glasmalerei ist seit Jahrzehnten ein Stiefkind in der Ausbildung von jungen angehenden Künstlern innerhalb des Studiums. So haben sich Prof. Johanna Kandl als Leiterin der Malklasse an der Universität für angewandte Kunst und die Leitung der Glaswerkstatt in Schlierbach entschlossen, im Rahmen eines Workshop neue Wege zu beschreiten und StudentInnen für Glasmalerei zu interessieren.
Ein Anstoß für die Glasmalerei ging von den deutschen Malern Markus Lüpertz mit den Projekten in der Kölner St. Andreas Kirche aus, von Gerhard Richter im Kölner Dom sowie von Sigmar Polke mit Fenstern im Züricher Gross­münster.

Die StudentInnen bekamen die Möglichkeit, Einblicke in die Welt der Glasmalerei und Glasgestaltung zu erhalten und sich mit dieser Materie intensiv auseinanderzusetzen. Sie erarbeiteten einen Entwurf, der in der Geyling-Werkstatt gemeinsam mit Fachkräften ausgeführt wurde, wobei die Werkstatt Material, Werkzeug und Know-how zur Verfügung stellte.
Gesucht wurden neue Ideen für die Gestaltung von Fenstern und Gläsern, die unserer Zeit angemessen sind. Konkret sind nun sieben Werkstücke von den Studenten Kkyunghan Kim und Hidsch Pink aus Südkorea, der Steirerin Cinthia Mitterhuber, der Tirolerin Sabine Penz, der Wienerin Alice Proché, der Salzburgerin Stefanie Treml und der Ukrainerin Oksana Zmiyevska zu sehen.

Die Verbindung der Glasmalerei Geyling mit dem Museum und der Universität für angewandte Kunst hat eine lange Tradition. Schon der Werkstattgründer Carl Geyling war mit dem Kunsthistoriker und Gründer des Museums Rudolf v. Eitelberger gut bekannt. In der Folge lieferten die Professoren der Wiener Kunstgewerbeschule zahlreiche Skizzen und Kartons an die Firma Geyling. In den Lehrplan der Kunstgewerbeschule wurde ab 1901 sogar eine eigene Werkstatt für Kunstverglasungen und die Ausbildung für Glasmalerei eingerichtet. Der Mann von Carl Geylings Enkelin Therese Bräuer, der akademische Maler und Professor Reinhold Klaus, war nicht nur künstlerischer Leiter der Glasmalerei Geyling, sondern leitete auch in den Jahren 1920 bis ca.1940 die Fachklasse für Glasmalerei und Verbleiung an der Kunstgewerbeschule in Wien.

Stilbildend bleibt jedenfalls die Werkstatt in Schlierbach, deren Leitung im Jahr 1997 die Firma Geyling aufgekauft hat. Die Zusammenarbeit zwischen Lehre und Praxis wurde somit wieder aufgenommen.
Die sehr unterschiedlich gestalteten Stücke in der aktuellen Ausstellung verraten Originalität, Aufgeschlossenheit für alte und neue Techniken, Empfänglichkeit für die Transparenz und die Zerbrechlichkeit von Glas.

Die Galerie Geyling befindet sich in der Stiegergasse 15-17 im 15. Wiener Bezirk.
Öffnungszeiten: Mo-Do 10-16,30 Uhr, Fr 10-14 Uhr.
Die Ausstellung „Vorsicht Glas!” ist noch bis 28. Jänner 2011 zugänglich.

(Redaktion: Helga Högl)





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